Wissen

Wissen: Buchrezension

Grüsse als Verankerung nutzen

Mein erster Kontakt mit Stefan Hammel waren seine gelungenen Bücher zum Thema «Therapeutisches Erzählen». Beim vorliegenden Buch war ich erst etwas kritisch, weil das kleine Buch mit dem Label «kurz & wirksam» auch auf Kurzbleiche schliessen lassen könnte. Weit gefehlt. Hammel bietet im ersten Kapitel und auf rund 50 Seiten komprimiert eine fundierte Anleitung in die Technik. In der Einführung lernen die Lesenden die Hintergründe, wie Grüsse die Verbindung zwischen Körper und Seele unterstützen können, und deren Nutzung als Ultrakurzzeithypnose. Man lernt, wie man mit Grüssen eine Bühne baut, welche Strukturen sich eignen und wie man damit dissoziierende, assoziierende oder transformierende Effekte gestalten kann. Die Nutzung von nonverbalen Effekten und der bewusste Umgang mit Signalwörtern runden den Theorieteil bestens ab. «Sagen Sie Ihrem Unbewussten, es soll alles, was ich sage, so anpassen, wie es noch besser passt, als ich es in Worte fassen kann.» So lautet ein Gruss zur Effektivität der Therapie. Weitere Grüsse werden im zweiten Teil des Buches als Praxisbeispiele in Kategorien wie Trauma, Auftritts- und Prüfungsangst, Trauer, Selbstsicherheit, Schlaf oder auch Familien- oder Paarthemen vorgestellt. Dabei sind immer Thema, Adressat und die Botschaft vorgestellt. So kann man sich langsam in ein breites Repertoire an Grüssen einlesen und diese für die eigene Arbeit adaptieren. Stefan Hammel hat ein gutes Handbuch für Coaches geschaffen. Wäre der Theorieteil noch etwas mit Visualisierungen und Übersichten gestaltet, könnte dieser spannende Teil noch besser aufgenommen werden.

Stefan Hammel
Grüßen Sie Ihre Seele!
Therapeutische Interventionen in drei Sätzen

Klett-Cotta
1. Auflage 2017
160 Seiten
ISBN 78-3-608-89187-4

www.klett-cotta.de